Stadtrat entscheidet über umstrittenen Asyl-Container neben LEO-Gymnasium in Dresden-Seidnitz

Am 11.05.2023 tagt der Stadtrat im Rathaus zu den möglichen Asyl-Container Standorten in Dresden.

Darunter den Standort Löwenhainer Str. in Dresden Seidnitz / Tolkewitz – neben dem Gymnasium Linkselbisch Ost (kurz: LEO).

Die Landeshauptstadt Dresden sieht an der Löwenhainer Str. eine Unterbringung von bis zu 48 Plätzen, voraussichtlich keine Familien, in Containern vor.

Ursprünglich sah die Vorlage des Oberbürgermeisters 9 Standorte für Asyl-Container vor. Nach zahlreichen Protesten hat der OB und die Stadtverwaltung mittlerweile von 3 Standorten Abstand ( https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2023/05/pm_019.php ) genommen. Das wirft sehr viele Fragen nach dem Warum und Wieso auf.

Fakt: Die Container Standorte sind an Standorten geplant, wo ohnehin eine sehr hohe Anzahl von Flüchtlingen heute untergebracht sind. Prohlis, Gorbitz, Seidnitz haben einen hohen Anteil an Flüchtlingen in den umliegenden Sozialwohnungen. Während dessen gibt es in anderen Stadtteilen wie Loschwitz, Striesen und Blasewitz zahlenmäßig fast keine Unterkünfte. Eine Unterkunft in der Luboldtstraße (ehemalige Kita) stände zur Verfügung, wurden aber einfach grundlos abgelehnt (https://spd-fraktion-dresden.de/2023/05/05/antrag-zur-pruefung-einer-unterbringungsmoeglichkeit-asylsuchender-menschen-in-loschwitz-abgelehnt-spd-fraktion-fordert-ganzheitliche-loesung-ueber-das-stadtgebiet).

Für den Standort Löwenhainer Str. muss man zudem festhalten, dass dieser völlig ungeeignet ist.

Gebaut wird auf einem kleinen grünen Wiesen-Flurstück (Nr. 431), welches heute den Kindern der umliegenden Häuser als Spielwiese dient und auf denen die Schüler- und Schülerrinnen des LEO Ihre Ausfallstunden im Sommer verbringen. Zudem hat das Gelände einen Kinderrodelberg, der im Winter sehr gut frequentiert ist. Direkt neben dem vorgesehenen Flurstück ist das LEO Gymnasium, welche 500 Schüler beheimatet. Das Gymnasium LEO baut zudem aktuell in 20 m Abstand zu den geplanten Containern eine mobile Raumeinheit (MRE), da die Plattenbauschule (ehemalige 98. Mittelschule) aus Kapazitätsgründen aus allen Nähten platzt.

Im Sinne der Schulwegsicherheit (Link: https://www.dresden.de/de/stadtraum/verkehr/verkehrssicherheit/schulwegsicherheit.php) ist eine Flüchtlingsunterkunft in dieser Größenordnung unmittelbar an einer Schule nicht zu akzeptieren! Die Kinder und Jugendlichen der Klassen 5 bis 9 laufen aktuell über das vorgesehene Flurstück, um Ihre Schule zu erreichen.
Informationen, welche polizeilichen Präventionen bei den Zugangsstraßen und Wegen getroffen werden sollen, sind nicht bekannt.

Ergebnis: Schul-Container reihen sich an Asyl-Container. Gerade aus Platzgründen ist dieses kleine Flurstück fragwürdig.
Die Schulwegesicherheit von und zur Schule ist nicht geklärt und sehr fragwürdig.

Informationspolitik der Stadt

Weder die Anwohner der umliegenden Häuser und Wohnungen, noch die Eltern der Schüler-innen des Gymnasium LEO wurden bisher offiziell über das geplante Vorgehen in Kenntnis gesetzt.



Es muss stark bezweifelt werden, ob der Standort mit entsprechenden Augenmaß ausgewählt wurde. Gern hätten die Anwohner einen Austausch mit Stadtverwaltung und Verantwortlichen vor Ort geführt.